Eine Halbinsel in der Schlei
Das 120 ha große Naturschutzgebiet Reesholm liegt 10 km östlich von Schleswig. Es handelt sich um eine weit in die Schlei hineinragende Halbinsel, welche in der letzten Eiszeit als flacher Moränenriegel stehen blieb. Die höchsten Punkte befinden sich an der Westseite mit einem 3 m über der mittleren Wasserlinie liegenden Steilufer sowie an der Südspitze mit einer Höhe von etwa 4 m über Mittelwasser. Demgegenüber ragen weite Teile im Norden des Gebietes nur knapp einen halben Meter über Mittelwasser und sind daher jeder Hochwasserüberflutung ausgesetzt. Auf dem niedrig gelegenen Wiesengelände entwickelte sich eine botanisch wertvolle Salzwiesengesellschaft; hier blüht im Frühjahr das Löffelkraut, im Spätsommer bilden Laugenblumen und Strandastern einen ansprechenden Blühaspekt. Hochstaudenfluren kennzeichnen an den Ufern die nicht beweideten Stellen. Imposant sind dort die Bestände der Engelwurz, die im August mit ihren Blütendolden die Hochstaudenfluren überragen. Auf der höher gelegenen flachen Moränenplatte findet sich auf sandig-trockenem Boden eine artenreiche Magerwiese. Von Weißdorn dominierte Knicks trennen die ursprünglichen Grundstücksgrenzen. Auf dem hoch gelegenen trockenen Rasen entstand zudem eine große Besenginsterfläche, welche von Zeit zu Zeit von den Rindern kurzgefressen wird. Die Galloways, betreut vom Rinderbetrieb Bunde Wischen eG, weiden im Gebiet und sorgen als Landschaftspfleger für den Erhalt der Pflanzenvielfalt. Die Nutzung in Form einer extensiven Sommerbeweidung erhöht die Strukturvielfalt und verhindert die Ausbreitung des Schilfs. Viele der seltenen Arten auf Reesholm wären heute ohne die Beweidung vermutlich verschwunden.