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Entwicklung neuer agrarpolitischer Förderinstrumente in der Modellregion Schlei

Forschungsprojekt zur biodiversitäts-, gewässer- und klimafreundlichen Landwirtschaft

Lösungsvorschläge werden gemeinsam mit Praxisbetrieben in der „Modellregion Schlei“ erarbeitet

In der „Modellregion Schlei“, unserem Projekt zur Verbesserung des Umweltzustandes der Schlei, geht es jetzt auch wissenschaftlich zu! In dem Ende April 2021 gestarteten Forschungsprojekt dreht sich alles um das Thema Nährstoffe. Gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region wollen wir neue Lösungen in diesem Themenfeld entwickeln. Das Verbundprojekt wird vom Land Schleswig-Holstein gefördert und läuft über drei Jahre. Zusammen mit der der Agrarfakultät der Universität zu Kiel, der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege werden wir in diesem Zeitraum innovative Förder- und Bewirtschaftungskonzepte entwickeln und erproben.

Das dreijährige Projekt wird durch die Agrarfakultät der Universität Kiel durchgeführt und durch das schleswig-holsteinische Umweltministerium finanziert. Projektpartner sind der Naturpark Schlei, die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL).

In dem Forschungsprojekt wird untersucht, wie das Nährstoffmanagement auf landwirtschaftlichen Betrieben optimiert werden kann, sodass weniger Umweltbelastungen entstehen. Pilothaft sollen hierzu spezialisierte Ackerbau- und Milchviehbetriebe miteinander kooperieren. Durch den Austausch von Acker- und Futterbauflächen sowie einer Möglichkeit zum Austausch von Gülle zwischen den Betrieben sollen anfallende Nährstoffüberschüsse effizienter verteilt werden. Dieser Ansatz wird von Wissenschaftlern auch als „Hybridlandwirtschaft“ bezeichnet.

© Kathrin Erbe

Außerdem wird im Forschungsprojekt analysiert, wie Betriebe mit einem besonders „guten“ Nährstoffmanagement, d.h. einem Management, bei dem möglichst wenige überschüssige Nährstoffe entstehen, finanziell vergütet werden können. Denn für eine besonders umweltfreundliche Wirtschaftsweise im Bezug auf Nährstoffe gibt es aktuell noch keine Fördermöglichkeiten. Grundlage für diese ökonomischen Betrachtungen ist das Modell der „Gemeinwohlprämie“, das der DVL entwickelt hat. Was die Gemeinwohlprämie genau ist, erfahrt ihr hier.

Da das Thema Nährstoffe sehr viele Facetten hat, besteht das Forschungsprojekt zusätzlich aus der Erprobung einer weiteren Maßnahme, der sogenannten „schlaginternen Segregation“. Bei dieser Maßnahme wird eine mittige Teilfläche innerhalb eines Ackers (=Schlag) bei der Bestellung ausgespart, die mit blütenreichem Saatgut eingesät und nicht gedüngt wird. Auf diese Weise werden ausgebrachte Nährstoffe reduziert und ein Mehrwert für die Artenvielfalt auf den Äckern generiert. Die Blühstreifen inmitten eines Ackers bieten nicht nur Raum für eine blütenreiche Vegetation, sondern ebenfalls Lebensraum für Tiere in der Agrarlandschaft. Als Naturpark untersuchen wir deshalb gemeinsam mit dem DVL und Praxisbetrieben in der Schleiregion die Auswirkungen der Anlage solcher „feldmittigen Blühstreifen auf Feldvögel.

Die Ergebnisse dieses komplexen Forschungsprojekts sollen idealerweise auf andere Landesteile übertragbar sein. 

Einfach erklärt: Darum geht es im Forschungsprojekt

vom Ocean Summit Kiel

Weitere Informationen findet ihr hier

© Matthias Böldt

Details zum Forschungsprojekt der "Modellregion Schlei"

  • Vorhabentitel

    Modellvorhaben Schlei - Entwicklung neuer agrarpolitischer Förderinstrumente zur Reduktion der Nährstoffüberschüsse in der Landwirtschaft am Beispiel der „Modellregion Schlei“ 

  • Projektlaufzeit                                                         

    April 2021 bis September 2024

  • Projektfinanzierung

    Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein

  • Projektträger 

    Christian-Albrechts-Universität (CAU), Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät

  • Kooperationspartner                                                      

    Deutscher Verband für Landschaftspflege,

    Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein,                           

    Naturpark Schlei

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